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6 Tipps für einen erfolgreichen Berufseinstieg nach dem Studium
Dunkel Hell

6 Tipps für einen erfolgreichen Berufseinstieg nach dem Studium

Kinga Bartczak
6 Tipps für den erfolgreichen Berufseinstieg

Jedes Wintersemester ist es immer wieder faszinierend. Es liegt eine enorme Energie in der Luft und die Motivation und Unbeschwertheit erhalten auf dem Campusgelände wieder Einzug. Bloß nicht zu spät zum Seminar kommen, schnell Anschluss finden und die besten Locations zum Feiern ausfindig machen. Der Studienbeginn markiert einen neuen Lebensabschnitt, der zwischen der betreuten und geschützten Schulzeit und der unsicheren und sich stetig veränderten Berufswelt steht. Neu gewonnene Unabhängigkeit, zunehmende Verantwortung und die „Abnabelung“ von der elterlichen Fürsorge sowie Bevormundung eröffnen den neuen Studierenden vielfältige Eindrücke und bereiten sie dadurch auf den Weg vor, der nach dem Studium vor ihnen liegt – einem erfolgreichen Berufseinstieg.

Einige Semester später ist die Energie nur noch mäßig vorhanden, die Motivation hält sich durch Belohnungssysteme nur noch schleppend aufrecht und die Unbeschwertheit weicht der Existenzangst. Das Ende des Studiums naht und man fragt sich:

Was nun? Ich bin qualifiziert und doch orientierungslos.

Studierende von sogenannten „Orchideenfächern“ sind von der Desillusionierung nach dem Studium am meisten betroffen, da sich ihr Berufsfeld sehr weit erstrecken kann und ihre Orientierungslosigkeit beim Berufseinstieg entsprechend sehr groß ist.

Ein direkter Berufseinstieg in einem renommierten Unternehmen markiert an dieser Stelle natürlich den „Jackpot“. In der Regel behelfen sich viele Studenten jedoch eher mit Traineeships oder schlecht bezahlten Praktika. Doch wie kann man versuchen dieser Entwicklung entgegenzuwirken?

Mit den folgenden 6 Tipps möchte ich versuchen hierauf eine Antwort zu finden, auch wenn die Befolgung dieser Ratschläge natürlich kein Garant für eine tatsächliche Anstellung sein kann:

1. Wählen Sie das richtige Fach

Was braucht es für den erfolgreichen Berufseinstieg?Lassen Sie sich keinesfalls in die Wahl Ihres Faches reinreden.

„Die Jobmöglichkeiten sind nach Studienabschluss zu gering; Meist wird in dieser Branche schlecht bezahlt“ oder „damit kannst du doch am Ende gar nichts richtiges machen“ sind klassische Aussagen, mit denen in der Orientierungsphase zwischen Abitur und Studium gerne Zweifel gesät werden. Lassen Sie sich einen guten Rat geben: Wählen Sie das Fachgebiet, das Ihnen liegt und in welchem Sie sich wohlfühlen. Studieren sie die favorisierten Fächer anderer, werden Sie sehr schnell feststellen, dass sie sich durch das Studium quälen müssen. Studienfachwechsel oder gar der Abbruch des Studiums könnten hierbei die Folge einer Einflussnahme von außen sein.

2. Suchen Sie sich die richtigen Berater

Eltern, Freunde und Bekannte sind leider nicht immer zwangläufig die besten Berater.  Meist liegt ihr Studium einige Jahre zurück oder sie waren nicht an einer Hochschule. Viele Studenten leiden unter Motivationsproblemen, Leistungsdruck oder fühlen sich im Studium schlecht beraten oder sogar ausgegrenzt. Natürlich können Sie sich in solchen Situationen an Menschen wenden, denen Sie vertrauen, aber auch nur, wenn deren Tipps konstruktiv und hilfreich sind! „Stell dich nicht so an, ich habe mein Studium schließlich auch geschafft“; „Du hast es jetzt angefangen, dann bring es jetzt auch zu Ende“ oder „du musst dich halt mehr anstrengen“ sind keine hilfreichen Tipps, die Sie weiterbringen. Manchmal hilft es da eher, sich an die Mentoren der Hochschule zu wenden, die ein personalisiertes Konzept erstellen, mit welchem man sein Studium erfolgreich beenden kann. Auch psychologische Beratungen oder die Studienberatung können an dieser Stelle hilfreiche Anlaufstellen sein.

Wichtig ist, dass Sie offen sind und auch die Bereitschaft haben, sich helfen zu lassen.

3. Machen Sie Fehler!

Nicht bestandene Klausuren oder Hausarbeiten, zu viele Partys mit den Kommilitonen, wechselnde Jobs. Machen Sie all diese Erfahrungen, denn nur so können Sie aus Ihren Fehlern lernen. Sie haben 3 Semester studiert und plötzlich gemerkt, dass Ihnen das Fach gar nicht liegt? Dann muss Plan B her! Wechseln Sie Ihr Fach oder werden Sie zum Praktiker und versuchen ein duales Studium oder gar eine Ausbildung.

Fehler sind in Ordnung, sie bringen uns weiter und lehren uns so, zukünftig in einer ähnlichen Situation besser zu handeln.

Wir können nur mit unserer Erfahrung wachsen und wenn Sie sich im Studium nicht ausprobieren, dann werden Sie neue Situationen schnell überfordern. Natürlich plädiere ich nicht dafür, dass Sie nun mit Absicht Ihr Studium schleifen lassen sollen! Ziel ist es eher, Sie auf schwierige Situationen aufmerksam zu machen und explizit zu sagen: „Das ist okay, das können Sie bewältigen und Sie werden im Nachhinein stärker daraus hervorgehen.“ Eine weitverbreitete Angst zu diesem Thema kann ich Ihnen an dieser Stelle ebenfalls nehmen: Ungerade Lebensläufe werden von Personalern genauso wertschätzt, wie geradlinige, denn diese deuten auf eine interessante und flexible Persönlichkeit hin. Haben Sie also keine Angst den Weg manchmal zurück zu gehen oder einen anderen einzuschlagen, denn all diese Veränderungen formen Ihren Charakter.

Siehe auch
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4. Legen Sie den Grundstein für Ihren Berufseinstieg im Studium

Ein Fach zu studieren heißt nicht zwangsläufig einen guten Berufseinstieg zu erreichen. Den Grundstein für Ihren späteren Einstieg in die Berufswelt legen Sie bereits im Studium. Ab dem dritten Bachelorsemester sollten Sie anfangen, sich Gedanken über eine gezielte Karrierestrategie zu machen.

Schauen Sie, ob die Möglichkeit von Teilzeit-Praktika gegeben ist, arbeiten Sie an Instituten Ihrer Hochschule oder in der freien Wirtschaft/Industrie. Überlegen Sie sich hierbei genau, was Sie interessiert und in welche Richtung Ihre Beschäftigung gehen kann. Zehn Praktiker in unterschiedlichen Branchen bringen Sie vielleicht in Ihrer Orientierung weiter, der potenzielle Arbeitgeber kann eine solche Vielfalt jedoch durchaus als jugendliche Unschlüssigkeit deuten. Erstellen Sie sich ein Kompetenzprofil mit Ihren Stärken, Interessen und Fähigkeiten und selektieren Sie hieraus ausgehend, die Branchen.

Fest steht: Ein guter Abschluss ist wichtig, was für den späteren Arbeitgeber jedoch unabdingbar ist, ist die Berufserfahrung!

5. Engagieren Sie sich über Ihr Studium hinaus

Ehrenamt für den BerufseinstiegWenn Sie im Studium ein wenig gefestigt sind und auch Ihre finanzielle Lage stabil ist, sollten Sie sich als vorletzten Punkt überlegen, sich über das Studium und die dazugehörige berufliche Tätigkeit hinaus zu engagieren. Wer an dieser Stelle sagt: „Wie soll ich das denn schaffen?“, dem kann ich nur empfehlen, sich mal berufstätige Mütter anzuschauen und deren vielfältiges Aufgabenspektrum. Meist wissen wir gar nicht wozu wir fähig sind, bis es die Situation erfordert. Natürlich möchte ich auch an dieser Stelle kein Plädoyer dafür halten, sich bis zur Erschöpfung auszulasten. Schauen Sie sich lediglich die vielfältigen Angebote an und probieren Sie sich aus. Machen Sie Weiterbildungen am hochschulinternen Career Center oder bei der ortsansässigen Industrie- und Handelskammer (kurz: IHK). Schulen Sie Ihre Sprachfähigkeiten mit einem Sprachkurs oder werden Sie tätig in der Hochschulpolitik, indem Sie sich an Gremienarbeiten beteiligen. Das Spektrum an Möglichkeiten ist vielfältig, individuell und sehr weitläufig, sodass es Ihnen an Angeboten nicht mangeln dürfte. Ehrenamtliches Engagement wird von Arbeitgebern sehr hoch geschätzt. Es verdeutlicht, dass Sie bereit sind, sich von der Masse abzuheben und über das von Ihnen verlangte hinauszugehen. Nutzen Sie diese Einstellung für einen erfolgreichen Berufseinstieg und werden Sie aktiv!

6. Netzwerken Sie!

Vitamin B ist in der Berufswelt unablässig, um erfolgreich zu sein. Egal wie gut Ihre akademischen Leistungen sind oder wie viel Sie sich engagieren. Wenn Sie nicht Netzwerken, werden Sie zwar einen Aufstieg schaffen, dieser ist jedoch um einiges schwieriger. Nutzen Sie die Tipps & Tricks, die Ihnen erfahrene CEOs verraten und nehmen Sie deren Unterstützung an (beispielsweise in Form einer Einladung zu einem Workshop). Empfehlungen von Führungskräften oder Einladungen zu den richtigen Veranstaltungen können Ihnen viele Türen öffnen. Treffen können Sie diese Führungskräfte auf Messen, Kongressen oder Fortbildungsveranstaltungen. Sie sind sich noch unsicher, wie Sie richtig Netzwerken sollen und wissen nicht, wie Sie ein Gespräch mit einer solchen Führungskraft am besten anfangen? Erfahren Sie hier (7 Tipps für erfolgreiches Netzwerken), wie Sie zum perfekten Netzwerk-Profi werden.

Machen Sie aus einem Rohdiamanten einen geschliffenen

Ich hoffe meine Tipps können Ihnen den Berufseinstieg ein wenig erleichtern und die Existenzangst nach dem Studium ein wenig mindern. Wenn Sie ein Fach studieren, welches Sie lieben, sich mit Leuten umgeben, die Ihnen guttuen (und mit denen Sie Netzwerken), sich nicht davor scheuen, Fehler zu machen und sich beruflich, sowie sozial engagieren, dann wird Ihnen dies den Start in die Arbeitswelt erleichtern. Zum Studienende wird dann eventuell aus einem desillusionierten Rohdiamanten durch ein wenig mehr Engagement, ein geschliffener. Und das Erkennen auch die Arbeitgeber.

Über die Autorin

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Kinga Bartczak berät, coacht und schreibt zu Female Empowerment, neuer Arbeitskultur, Organisationsentwicklung systemischen Coaching und Personal Branding.

Zudem ist sie Geschäftsführerin der UnternehmerRebellen GmbH und Herausgeberin des FemalExperts Magazins.

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7 Jahre zuvor

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